Social Media für KMUs

Eine Chance oder Zeitverschwendung?

Ist Social Media ein Muss?

In der heutigen digitalen Welt ist die Präsenz auf Social Media für viele KMUs nicht mehr nur eine Option, sondern oft ein entscheidender Erfolgsfaktor. Hashtags, Taggen, Story, Post, Reel, Retweet, Feed, Share, Impressions, Conversion, Algorithmus, … Puh! Einige Fachbegriffe, die uns sofort in die Welt von Social Media katapultieren. Die Vielfalt an Plattformen scheint stetig zu wachsen, und der Druck, als Unternehmen präsent zu sein, nimmt zu. Doch welche Strategie ist die richtige für ein kleines oder mittleres Unternehmen (KMU)? Muss man überhaupt auf Social Media aktiv sein? Und wenn ja, welche Plattformen sind sinnvoll?

Das sollten Sie beachten

Nachfolgend haben wir einige Denkanstösse aufgeführt, die Sie beachten sollten, bevor Sie sich für oder gegen ein Social-Media-Profil entscheiden. 

Das Potenzial von Social Media

72% der SchweizerInnen nutzen Social Media, und die Zahl der aktiven NutzerInnen steigt weiter an. LinkedIn führt mit 4,3 Millionen Nutzern, gefolgt von Instagram mit 3,6 Millionen und Facebook mit 3,05 Millionen. Auch X (ehemals Twitter) mit 2,74 Millionen, TikTok mit 2,41 Millionen, Snapchat mit 2,26 Millionen und Pinterest mit 1,91 Millionen sind stark vertreten. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Social Media ein enormes Potenzial bietet. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Social Media ein enormes Potenzial bietet. Die Frage, ob sich Social Media für ein KMU lohnen kann, kann daher eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden.

Quelle: Statista

Die Wahl der richtigen Plattform hängt von der Zielgruppe ab. Junge Erwachsene sind eher auf Instagram und TikTok aktiv, während LinkedIn besonders im B2B-Bereich an Bedeutung gewinnt. Ältere Zielgruppen findet man eher auf Facebook. Es ist entscheidend, die demografischen Merkmale der Zielgruppe wie Alter, Geschlecht und Interessen zu kennen, um die passende Plattform auszuwählen. Dabei ist es wichtig, die Präferenzen der Zielgruppe und die Algorithmen der Plattformen kontinuierlich zu beobachten und die Strategie entsprechend anzupassen. Hier eine Übersicht über die Positionierung ausgewählter Plattformen:

Quelle: IGEM

Bevor ein Unternehmen ein Social Media Profil erstellt, sollte es klare Ziele definieren. Mögliche Ziele sind:

  • Umsatzsteigerung: Social Media als Vertriebskanal nutzen.
  • Imagestärkung: Die Marke und das Unternehmensimage fördern.
  • Wissenstransfer: Als Experte auftreten und Fachwissen teilen.
  • Unterhaltung: Virale Inhalte erstellen und Reichweite erhöhen.
  • Kundenbindung: Direkte Kommunikation und Interaktion mit Kunden.
  • Reputation: Den Ruf des Unternehmens verbessern.
  • Employer Branding: Das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren.


Je nach Zielsetzung wird die Strategie ausgearbeitet, wobei die Inhalte und die Wahl der Plattformen dem jeweiligen Ziel angepasst werden.

Sobald das Ziel definiert ist, stellt sich die Frage nach der Umsetzung: Was soll gepostet werden? Welche Themenfelder und Formate passen zur Marke und zur Zielgruppe? Videos und Reels sind wirkungsvoll, erfordern jedoch mehr Aufwand als Bildbeiträge. Bei der Planung gilt: Qualität vor Quantität. Es ist besser, weniger, aber dafür hochwertige Inhalte zu posten, die einen wirklichen Nutzen bieten. Ebenso wichtig wie das Posten selbst ist die Interaktion mit den Followern: Fragen beantworten, auf Kommentare reagieren und den Dialog aktiv fördern.

Für einen erfolgreichen Social-Media-Auftritt müssen entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden. Der Aufwand variiert je nach Ziel, Häufigkeit, Qualität der Posts und nach Unternehmensgrösse. Ein Video beispielsweise erfordert mehr Zeit und Geld als ein einfacher Foto-Post. Professionelle Fotos und grafische Illustrationen können die Kosten ebenfalls in die Höhe treiben. Ein Mindestpensum von 20% einer Vollzeitstelle sollte eingeplant werden, um die Social Media Aktivitäten professionell zu betreuen.

KMUs stehen vor der Entscheidung, ob sie die Social Media Aktivitäten selbst übernehmen, einen Mitarbeiter einstellen oder eine Agentur beauftragen. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile:

  • Selbst machen: Wenn die Social Media Aufgaben intern übernommen werden, sollte die Person, die dafür verantwortlich ist, nicht nur über die nötige Expertise verfügen, sondern auch Freude an der Arbeit mit Social Media haben. Es bringt nichts, diese Aufgabe einer Person zu übertragen, die sich nicht für die Plattformen begeistern kann. Wenn Social Media als lästige Zusatzaufgabe betrachtet wird, spiegelt sich das in der Qualität der Inhalte wider und kann dem Unternehmen langfristig schaden.
  • Mitarbeiter einstellen: Ein dedizierter Social Media Manager kann eine gute Wahl sein, da er sich voll auf die Aufgaben konzentrieren kann. Hier ist es wichtig, jemanden zu finden, der nicht nur die fachlichen Kompetenzen mitbringt, sondern auch eine echte Leidenschaft für Social Media hat. Dieser Mitarbeiter sollte die nötige Zeit bekommen, um kreative und strategische Inhalte zu entwickeln, statt Social Media als zusätzliche Aufgabe nebenbei zu erledigen.
  • Agentur beauftragen: Eine Agentur bietet professionelle Umsetzung und strategische Beratung, ist dafür aber teurer. Agenturen bringen oft ein tiefes Verständnis für aktuelle Trends und Plattform-Algorithmen mit, was besonders wertvoll sein kann. Allerdings ist es wichtig, dass die Agentur eng mit dem Unternehmen zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass die Inhalte authentisch und im Einklang mit der Unternehmensphilosophie sind.

Fazit: Vor- und Nachteile von Social Media für KMUs

Social Media bietet KMUs zahlreiche Chancen, von der Umsatzsteigerung bis zur Imagepflege. Die Präsenz auf den richtigen Plattformen ermöglicht es, mit der Zielgruppe direkt zu kommunizieren und die Markenbekanntheit zu erhöhen. Allerdings erfordert ein erfolgreicher Social Media Auftritt Ressourcen, Zeit und eine klare Strategie. Für manche Unternehmen mag der Aufwand den Nutzen überwiegen, während andere durch gezielte Social Media Aktivitäten erheblich profitieren können. Entscheidend ist eine individuelle Bewertung der eigenen Ziele, Zielgruppen und Ressourcen, um den besten Weg für den Social Media Einsatz zu finden.